Auflösung des Armenvereins
An einer ausserordentlichen Sitzung beschloss der Armenverein seine Auflösung auf Ende 2007. Dieser war 1882 auf Initiative der Gemeinnützigen Gesellschaft der Stadt Luzern (GGL) ins Leben gerufen worden. Während Jahrzehnten hatte er eine rege Hilfstätigkeit im Bereich der privaten Fürsorge entfaltet. In den letzten Jahrzehnten gestaltete sich die Zusammenarbeit zwischen Armenverein und GGL immer intensiver. Walter Horcher war nicht nur Präsident des Armenvereins, sondern auch Verwalter der GGL. Die eingehenden Gesuche beider Gesellschaften wurden zunehmend koordiniert behandelt und ein Teil der administrativen Arbeiten für den Armenverein wurde durch die GGL geleistet. Beide Vereine kamen zum Schluss, dass eine abgestimmte Abwicklung der Gesuche weiterhin sichergestellt werden und dass dies am besten durch eine Integration der Mittel des Armenvereins in die GGL erfolgen sollte. Alle Mitglieder des Armenvereins traten der GGL bei, welche die bisherigen Aufgaben des Armenvereins übernahm. Zu diesem Zweck errichtete der Vorstand einen ‹Fonds ehemaliger Armenverein der Stadt Luzern› und erliess ein entsprechendes Reglement. In diesen Fonds wurde das Vermögen des aufgelösten Vereins eingebracht. Die Dotation des Armenfonds aus dem Vermögen des Armenvereins belief sich Anfang 2008 auf rund 900’000 Franken.[1]
2008 gingen die Gesuche etwas zurück. Das erstaunte, weil die GGL ja mit der Integration des Armenvereins eine zusätzliche Aufgabe übernommen und eine entsprechende Mehrarbeit erwartet hatte. Die Erklärung dafür dürfte darin liegen, dass die Weihnachtsaktion der Neuen Luzerner Zeitung 2008 einen nie dagewesenen Erfolg verzeichnete und sehr viele Mittel im sozialen Bereich ausschütten konnte.[2]
Finanzkrise
Im Jahr 2009 änderte sich die Situation. Die schwierig gewordene Lage im Finanz- und Wirtschaftsbereich führte zu einer starken Zunahme der Hilfsbegehren. Zudem verschlechterte sich auch die finanzielle Lage der GGL, da ein erheblicher Teil ihres Vermögens in Aktien investiert war. Geringere Erträge führten zu einer Reduktion der Unterstützungen. Zudem wollte man sich gegen die unsicheren Auswirkungen des neuen Gesetztes über die Pflegefinanzierung wappnen, das 2011 in Kraft treten sollte. Die Hugo-und-Annie-Grün-Stiftung nahm deshalb zusätzliche Rückstellungen vor, um für den Fall gerüstet zu sein, dass ältere Menschen in der Stadt Luzern und insbesondere auch die Bewohnerinnen und Bewohner des Alters- und Pflegeheims Unterlöchli zusätzliche Unterstützungen brauchen würden.[3]