Kein Ende mit Schrecken für die Pfandleihanstalt
In den 1990er Jahren zeichnete sich allmählich ab, dass sich das Geschäftsmodell der Pfandleihe überlebt hatte. Diese Art von Geldgeschäft war offensichtlich nicht mehr zeitgemäss. Der Spagat zwischen Gemeinnützigkeit und ausgeglichenen Rechnungen wurde immer schwieriger, das Risikomanagement immer anspruchsvoller. Für Verpfändungen kamen fast nur noch Schmuck, Gold und Uhren in Frage. Andere Pfänder unterlagen einer starken und schnellen Wertminderung. Die Aufsichtskommission schrieb in ihrem Jahresbericht 1999, dass die Gemeinnützige Gesellschaft der Stadt Luzern (GGL) rasch entscheiden müsse, wie es weitergehen solle. Zu prüfen seien die Verkürzung der Öffnungszeiten, die Aufgabe der Geschäftstätigkeit oder aber die Übergabe der Pfandleihanstalt an eine andere Organisation.[1]
2002 kam es, wie es kommen musste. Nach 116 Jahren ging die Geschichte der Pfandleihanstalt Luzern zu Ende. Immerhin war es kein Ende mit Schrecken. An der Generalversammlung der GGL vom 6. Mai 2002 wurde beschlossen, den Betrieb der Anstalt auf Ende 2002 einzustellen, wenn keine neue Trägerschaft gefunden werden könnte. Leider hatten alle angefragten Organisationen kein Interesse an einer Übernahme.[2]