Dunkle Wolken am Wirtschaftshimmel
Nach Krise der 1990er Jahre liess das Jahr 2000 leise Hoffnungen auf eine wirtschaftliche Erholung aufkommen. Dennoch verbesserte sich die finanzielle Lage zahlreicher wohltätiger Institutionen in den Folgejahren kaum. Der Staat wollte weiter sparen, die Spendengelder flossen spärlich. Und die Weltlage gab Anlass zu Besorgnis: Anschlag auf das World Trade Center in New York, Kriege in Afghanistan und Irak und in den darauffolgenden Jahren wirtschaftliche Probleme mit spektakulären Firmenzusammenbrüchen und Entlassungswellen. Auch die Gemeinnützige Gesellschaft der Stadt Luzern (GGL) spürte die Kursverluste an der Börse deutlich, obwohl sich ihre Einbussen dank der klugen Anlagepolitik von Hans Gisler und Rudolf Grumbacher in einem unterdurchschnittlichen Rahmen bewegten. Trotzdem sah sich die Gesellschaft gezwungen, ihre Leistungen zu reduzieren, um Kapitalverluste zu vermeiden. Vielen Anliegen konnten nur noch teilweise entsprochen werden. Neue Gesuche wurden sehr genau geprüft. Und die Aussichten blieben unerfreulich.[1]
Soziale Spannungen
Auch in der Schweiz machte sich vielerorts Verunsicherung breit. Verwalter Walter Horcher schrieb in seinem Jahresbericht 2003: «Das Denken von Shareholder-Value und Auswüchse von Managemententschädigungen einerseits und Entlassungswellen andererseits passen schlecht zur von höchster Warte aus als notwendig angekündigten Heraufsetzung des AHV-Rentenalters auf 67 Jahre … Gefragt ist mehr denn je eine Solidarisierung, die auch gegenüber den wirtschaftlich schwächeren Bevölkerungsteilen Verantwortung übernimmt».[2]