800 Jahre Stadt Luzern – Stube oder Panorama?
1978 feierte die Stadt Luzern ihr 800-jähriges Bestehen. Als städtische Gesellschaft machte sich die GGL deshalb Gedanken, wie auch sie zu diesem Jubiläum einen besonderen Beitrag leisten könnte. Dem Ausschuss war im Juni 1977 zu Ohren gekommen, dass Frieda Schlapfer allenfalls bereit wäre, die aus antiken Möbeln und Einrichtungsgegenständen bestehende Stube des ehemaligen Gasthauses Dubeli in Luzern gesamthaft zu veräussern. Der Ausschuss erachtete den Erwerb und den Einbau dieser Stube im Amrhyn-Haus als würdige und angemessene Jubiläumsgabe. Er wollte dafür 10’000 Franken aufwenden und beauftragte im Juni die Galerie Fischer und den kantonalen Denkmalpfleger André Meyer mit der Besichtigung und fachmännischen Begutachtung des Objekts. Auch ein Name für die neue Stube war bereits gefunden worden. Sie sollte im Andenken an die grossen Verdienste des langjährigen Vorstandsmitglieds Dr. L.F. Meyer-Endemann-Stube heissen. Anfang November musste der Präsident dem Ausschuss jedoch mitteilen, dass die Erben für die Stube 60’000 Franken verlangten. Im Protokoll wurde vermerkt: «Damit ist das Geschäft gegenstandslos geworden».[1]
Wohl nach einigem Hin und Her und unter einem gewissen Zeitdruck fand der Ausschuss im März 1978 dann doch noch eine würdige Gabe an die Stadt. Im Einvernehmen mit der Baudirektion schenkte die GGL der Stadt ein Alpenpanorama, das bei der Kanzel des neuen Seeuferweges vor der Hausermatte aufgestellt wurde. Als Widmung sollte auf der Tafel stehen: Die Gemeinnützige Gesellschaft der Stadt Luzern ihrer Stadt zum Jubiläum 1178–1978. Kosten sollte das Panorama rund 10’000 Franken. Kurz vor der offiziellen Übergabe an die Stdt tauchten aber Probleme auf. Mitte November stellte der Ausschuss fest, dass die bereits installiere Tafel nicht in allen Teilen befriedigte. Sie sollte höher angebracht werden. Die dafür notwendigen Mehrkosten beliefen sich auf 6’000 Franken. Am 24. November fand die offizielle Übergabefeier statt.[2]
Überfall
Am Nachmittag des 14. August 1978 überfielen zwei maskierte junge Männer die Pfandleihanstalt in der Münzgasse. Die Verwalterin Marie Pauli wurde brutal niedergeschlagen. Aus dem Kassenschrank fielen den Räubern 618 Franken 30 Rappen in bar und Schmuckgegenstände im Schatzwert von 4’540 Franken in die Hände. Weil sie gestört wurden, brachen sie den Überfall ab. Die Täter konnten wenige Tage später, nicht zuletzt dank Hinweisen einer Frau aus Ebikon, gefasst werden. Die GGL überreichte der Frau 1’000 Franken, die der Ausschuss als Fahndungsprämie ausgesetzt hatte. Der Polizei gelang es, bei einem Hehler in Basel Raubgut im Wert von 2’300 Franken zu beschlagnahmen. Der Schaden rund 3’000 Franken wurde durch die Versicherung voll gedeckt. Glücklicherweise waren die Kopfverletzungen, die der Verwalterin mit einem Pistolengriff beigebracht worden waren, nur geringfügiger Art, so dass Marie Pauli noch gleichentags das Spital wieder verlassen konnte. Der Ausschuss bewilligte für die Verwalterin eine Art Schmerzensgeld in der Höhe von 500 Franken. Unter dem Eindruck der Ereignisse wurde in Pfandleihanstalt eine Alarmsirene zum Preis von 1’500 Franken montiert.[3]