Politische Lage spitzte sich weiter zu
Der Gegensatz zwischen Liberalen und Konservativen spitzte sich weiter zu und vergiftete das politische Klima vollends. In diesem Umfeld war es der Luzernerischen Abteilung der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft nicht mehr möglich, noch tätig zu sein[1]. Wie es dazu kam:
Im 2. Freischarenzug 1845 übernahm der spätere Bundesrat Ulrich Ochsenbein zusammen mit dem späteren liberalen Luzerner Regierungsrat Jakob Robert Steiger das Kommando über knapp 4‘000 Freischärler, vom Kanton Bern mit Gewehren, Kanonen und Munition versorgt. Dieses Mal stiessen die Freischärler bis vor Luzerns Stadtmauern vor. Die Luzerner Regierung wähnte sich bereits verloren. Im Nachtlager der Belagerer löste ein versehentlich abgefeuerter Schuss jedoch eine panikartige Flucht aus. Luzerner Regierungstruppen stellten sich den Flüchtenden entgegen und überwältigten sie. An die 2‘000 Freischärler kamen in Gefangenschaft. Die Kämpfe forderten über 120 Tote, über 100 davon unter den Freischärlern. Mehr als 700 Luzerner Bürger wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt. Die Gefangenen aus anderen Kantonen liess man gegen ein hohes Lösegeld frei.[2]
Der 2. Freischarenzug führte zu einer weiteren Verhärtung der Fronten zwischen Konservativen und Liberalen innerhalb des Kantons Luzern und auf eidgenössischer Ebene. Als konservative Antwort auf die Freischarenangriffe erfolgte 1845 die Gründung eines Schutzbundes der sieben katholisch-konservativen Kantone Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug, Freiburg und Wallis zur Wahrung der katholischen Religion und der Kantonssouveränität.[2] Zur Verhärtung der Fronten trug auch die Ermordung von Joseph Leu von Ebersol (einem einflussreichen konservativen Luzerner Politiker und massgeblichen Förderer der Jesuitenberufung) durch einen Anhänger der Liberalen bei [3].