Im Schatten von Jesuiten und Freischaren
Die konservative Regierung beschloss die Berufung der Jesuiten nach Luzern[1], damit diese an höheren Schulen ihre Lehrtätigkeit wieder aufnehmen würden. Für die Liberalen und Radikalen waren die Jesuiten das Feindbild schlechthin, die katholische Speerspitze des Papstes gegen den Fortschritt und die Freiheit. Die Jesuitenberufung war ein derart starker Auslöser, dass bei vielen Liberalen und Radikalen die Bereitschaft erwuchs, das Luzerner ‹Jesuiten- Problem› mit Gewalt zu lösen. So kam es zur Bildung von inoffiziellen militärischen Verbänden, die in zwei Vorstössen – den beiden Freischarenzügen – versuchten, die katholisch-konservative Regierung und Ordnung im Kanton Luzern zu stürzen.[1]
Der 1. Freischarenzug 1844 mit rund eintausend Freischärlern aus der Luzerner Landschaft und den Kantonen Aargau, Solothurn und Baselland war militärisch schlecht vorbereitet und konnte von den Luzerner Regierungstruppen schnell zerschlagen werden. Die Luzerner Behörden reagierten auf den Putschversuch mit zahlreichen Verhaftungen, Verbannungen und Gütereinziehungen. Zahlreiche Luzerner flüchteten in liberal-radikale Kantone ins Exil. Die Spannungen zwischen Liberalen und Konservativen in Luzern nahmen weiter zu und auf eidgenössischer Ebene fehlten die Bereitschaft und die Mittel, den Konflikt friedlich beizulegen.[2]
Dieser Konflikt zwischen Liberalen und Konservativen machte es der Luzernerischen Abteilung der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft unmöglich, noch aktiv zu sein[3].