Einsatz für Luzern und Völkerschlacht bei Leipzig
Krisen- und Kriegszeiten waren auch in Luzern immer eine schwere Prüfung fürs Volk. Die ‹Gemeinnützigen› halfen den Armen mit einer Suppenabgabe und begannen, sich der Taubstummenbildung anzunehmen. «Im Mai 1813 befaßte sich eine Versammlung mit Fragen der künftigen Tätigkeit. Dann überschatteten die weltpolitischen Ereignisse das lokale Geschehen.»[2] In der Völkerschlacht von Leipzig besiegten Russland, Österreich, Preussen und Schweden die Truppen Napoléons und beendeten damit die französische Vorherrschaft in Europa. Die reaktionären Kräfte in der Schweiz, die sich nach den vorrevolutionären Zuständen des Ancien Régimes sehnten, sahen ihre Stunde gekommen und hoben die von Napoléon auferlegte Mediationsverfassung auf. Das Rad der Geschichte wurde aber nicht vollständig zurückgedreht. So blieben etwa die 1803 neu geschaffenen Kantone St. Gallen, Graubünden, Aargau, Thurgau, Tessin und Waadt bestehen.[3]
Josef Martin Knüsel
Am 16. November 1813 wurde in Luzern [der spätere Bundesrat und GGL-Präsident] Josef Martin Knüsel geboren. Er war der Sohn des Lebensmittelhändlers Melchior Josef Knüsel (1767–1851) und der Josefa geborene Küttel. Taufpaten waren Martin Nigg und Kathri Küttel. Sein Vater führte ein Lebensmittelgeschäft am Kornmarkt, Ecke Werchlaubengässli 2 / Kapellgasse 30 und war wohlhabend. Philipp Anton von Segesser schildert ihn als «Mann von altem Schrot und Korn, ehrlich und grob, sparsam und fromm». Er repräsentierte «in seiner äusseren Erscheinung jenes alte, fast völlig verschwundene Bürgertum, das den Städten unseres Vaterlandes eigen war».[4]