Die GGL und das KKL
Mit 65.7% der Stimmen bewilligen die Stimmberechtigten der Stadt Luzern 94 Millionen Franken für den Bau eines neuen Kultur- und Kongresszentrums.[1] Auch die Gemeinnützige Gesellschaft der Stadt Luzern (GGL) unterstützte dieses Projekt mit ideellen und materiellen Ressourcen. An vorderster Front mit dabei Franz Kurzmeyer, dem grossen Förderer des KKL. In den wirtschaftlich stagnierenden 1990er-Jahren wurde das KKL zum grossen Projekt des Aufbruchs und der Krisenüberwindung. Das 226,5 Millionen Franken teure Grossprojekt bekam die Bedeutung einer Investition in eine bessere Zukunft.[2]
Der Luzerner ‹Kulturfrieden›
Das KKL wurde nicht als ein Haus bloss für elitäre Hochkultur konzipiert, sondern auch als Veranstaltungsort für Vereine. Dennoch erntete das Grossprojekt massive Kritik. Vor allem die links-alternative Kulturszene, die seit den 1980er-Jahren kulturelle Freiräume forderte und sich heftig gegen den Abbruch des alten Kunst- und Kongresshauses von Armin Meili zur Wehr setzte, hatte keine Sympathie für eine Grossinvestition in einen Tempel der etablierten Hochkultur. Die Stadt fand hier unter Federführung von Franz Kurzmeyer einen besänftigenden Ausweg, indem sie grünes Licht zur schon länger geforderten Umgestaltung der alten Schlauchfabrik Boa in ein Kulturzentrum gab, das später vom ‹Südpol› abgelöst wurde. Als weitere Kompensationen zum KKL realisierte Orte der Alternativkultur entstanden die ‹Schüür‹ und der ‹Sedel› sowie die ‹Kunsthalle› im Bourbaki Panorama. Aus der alternativen Kulturszene kam unter anderem auch die Initiative zum Pop- und Rockfestival ‹Blue Balls›, das 1999 erstmals stattfand.[3]