Steiger-Pfyffer-Stiftung
Nach dem Tod von Kasimir Pfyffer, welcher der Steiger-Stiftung ein Legat von 4’000 Franken vermacht hatte, beschloss die Gemeinnützige Gesellschaft der Stadt Luzern (GGL) am 23. Juni 1876 den Namen der Steiger-Stiftung in Steiger-Pfyffer-Stiftung abzuändern.[1]
Kasimir Pfyffer
Kasimir Pfyffer von Altishofen wurde 1794 in Rom geboren, wirkte als Politiker, Anwalt, Richter, Gesetzesredaktor und Publizist. Er war eine der wichtigsten Persönlichkeiten des schweizerischen Liberalismus. In Luzern dominierte der studierte Jurist die Kantonspolitik der 1830er Jahre. 1841–1847 führte er im Grossen Rat die liberale Opposition gegen die konservative Luzerner Mehrheit und Regierung an. Von der Organisation der Freischarenzüge hielt er sich fern, verteidigte aber den angeklagten Freischärler Jakob Robert Steiger und auch andere Aufständische. Von 1848–1863 war Pfyffer Nationalrat, zuvor mehrfach Luzerner Gesandter an der Tagsatzung. Sowohl die Wahl in die Kantonsregierung 1834 als auch in den Bundesrat 1854 lehnte er ab, die Wahl zum ersten Stadtpräsidenten von Luzern 1831 nahm er an.[2]
Auf eidgenössischer Ebene setzte sich Pfyffer für eine bundesstaatliche Zentralisation ein. Er war ein Anhänger des Repräsentativsystems der indirekte Demokratie und ein Gegner der von den Konservativen geförderten direkten Demokratie. Er gehörte zu den Begründern des liberalen politischen Vereinswesens. Pfyffer verfasste unzählige Publikationen wie die ‹Geschichte der Stadt und des Kt. Luzern›. Zu den vielen Ämtern, die er bekleidete, gehörte auch das des Präsidenten der ‹alten› Gemeinnützigen Gesellschaft der Stadt Luzern, der er 1830/31 vorstand. Kasimir Pfyffer starb 1875 in Luzern.[3]