Versuch einer Wiederbelebung
Als Eduard Pfyffer Ende 1834 starb, verlor die Luzernische Abteilung (LA) der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (SGG) ihren tätkräftigen Präsidenten in einem Moment, wo sie ihn unbedingt nötig gehabt hätte, um die seit 1831 eingetretene Stagnation zu überwinden. Nachdem sich die politischen Verhältnisse etwas konsolidiert hatten und 1835 die SGG die Arbeit wieder aufgenommen hatte, machten sich Männer aus dem engsten Freundeskreis Eduard Pfyffers ans Werk, die LA zu neuem Leben zu erwecken. Ein führender Luzerner Liberaler, Regierungsrat Lorenz Baumann, konnte fürs Präsidium gewonnen werden. Zusammen mit Bernard Wiki entwarf er neue Statuten, in Anlehnung an die Statuten der SGG und reorganisierte die LA. Sie setzte sich um Ziel, «die wohltätigen Bemühungen der SGG in Hinsicht auf Erziehung und Armenwesen und die Gewerbstätigkeit nach Kräften zu befördern. Von 1837 an gliederte sie sich in drei Sektionen: eine für das Armenwesen, eine für das Erziehungswesen und eine für Fragen der Gewerbetätigkeit». Unter dem Präsidium von Baumann (1835–37) wurden so viele Neueintritte verzeichnet wie nie zuvor.[1]
Politische Umwälzungen lähmten gemeinnützige Tätigkeit
Die politischen Umwälzungen in der Zeit von 1830 bis 1848 (und auch den Folgejahren) führten dazu, dass den Mitglieder der LA der SGG kaum Zeit blieb, sich den Vereinsaktivitäten zu widmen. Trotzdem gab es eine Reihe von Gründungen und Anregungen, die von einzelnen Mitglieder ausgingen oder gefördert wurden: Lehrer-, Witwen- und Waisen-Unterstützungsverein (später Lehrer-, Witwen- und Waisenkasse genannt), Gründung der kantonalen Hagelversicherung, Schweizerische Verein für Volksbildung, Verein zur Unterstützung armer Schulkinder, Armenverein und Hilfskomitee für die aus der Lombardei vertriebenen Tessiner.