Die Aufklärung, die das 18. Jahrhundert beherrschende geistige Strömung, hatte auch im Patriziat und gebildeten Bürgertum Luzerns viele Anhänger. Die Errungenschaften der Französischen Revolution, des napoléonischen Frankreichs und des Josephinismus in Österreich wurden bewundert. «Der Optimismus der Aufklärung, der glaubte, ein genügend aufgeklärtes Volk werde auch ohne weiteres nach der verheissenen Glückseligkeit streben, hatte allen kulturellen Bestrebungen in Luzern einen mächtigen Auftrieb gegeben».[1]
«Als sich in der [von Napoléon vermittelten] Mediationszeit das politische Klima wieder etwas beruhigt hatte und man daran gehen konnte, das durch die Revolutionsjahre aus den Fugen geratene Staatswesen zu festigen, die zerrütteten Finanzen zu sanieren und der überall sich zeigenden Not zu begegnen, waren es … die Männer der Aufklärung, die sich den Kampf gegen die Armut zum Ziele setzten … Der luzernische Boden war daher durch die Aufklärung gut vorbereitet, als durch die 1810 gegründete Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft der Anstoss zur Gründung einer Luzerner Lokalsektion erfolgte.»[2]